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In Sachen Gleichstellung nichts Neues

Angesichts der aktuellen Untersuchungen des Instituts für Soziologie an der Universität Wien zeigt sich, dass sich für Frauen in Österreich nur sehr wenig geändert hat. „Beim Fortschritt in Sachen Gleichstellung tut sich leider wenig“, hält Sonja Ablinger, Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Frauen OÖ fest. Das traditionelle Rollenbild verfestigt sich im dritten Jahrtausend eher, als es aufgebrochen wird.

Speziell Oberösterreich hinkt beim Thema Gleichstellung nach. Laut dem aktuellen Frauenmonitor der AK OÖ sind nur mehr knapp die Hälfte (50,1 %)der Frauen vollzeitbeschäftigt, lediglich Vorarlberg weist eine niedrigere Quote auf. Weil es zu wenige Kinderbetreuungsplätze gibt, weichen Frauen in Oberösterreich auffällig oft in die Teilzeit aus – und bleiben dort meist auch, selbst wenn die Kinder schon älter sind und die Frauen eigentlich ihr Stundenausmaß erhöhen möchten. Die Frauen sind meist diejenigen, die Mehrfachbelastung Beruf, Familie und Haushalt alleine bewältigen müssen. „ Männer müssen in Sachen Vereinbarkeit aus der Tabuzone raus – wäre Halbe/Halbe endlich Realität, gäbe es dieses Problem wohl kaum mehr!“, so die Landesfrauenvorsitzende.

„Damit Frauen dieser Teilzeitfalle entkommen, müssen Vollzeitstellen zuerst Teilzeitkräften im Betrieb angeboten werden“, fordert Landesfrauenvorsitzende Sonja Ablinger. Immerhin ist dieses Informationsrecht für Teilzeitbeschäftigte bei Ausschreibung einer Stelle mit höherem Arbeitszeitausmaß im Regierungsprogramm festgeschrieben. Diesem Recht fehlt allerdings der Anspruch auf Stundenaufstockung und auf Wechsel zwischen Voll- und Teilzeit, damit so ein Informationsrecht überhaupt Sinn macht. Von einer Rückkehrgarantie auf Vollzeit ist man damit aber noch weit entfernt.

Erwerbstätigkeit braucht auch das entsprechende Angebot an Kinderbetreuung. Gerade in Oberösterreich fehlen Kinderbetreuungsplätze. Mit nur 3,3 % Betreuungsquote bei den unter 3-Jährigen wird das Barcelona Ziel (33%) deutlich verfehlt – und das wiederum fällt arbeitenden Frauen auf den Kopf. Nicht sehr viel rosiger sieht die Betreuungslage bei den bis 6-Jährigen aus – auch hier liegt OÖ nur bei 15,8 % – statt des Ziels von 90 %. „Diese Zahlen kann man nicht mehr schön reden“, sagt Ablinger. „ LRin Hummer ist hier gefordert, Taten zu setzen: von ihrer Ankündigungspolitik haben die Frauen genug – damit sich hier wirklich etwas verändert, braucht es einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung. Dazu verweigert die ÖVP jedoch ihre Zustimmung!“

Egal ob Vollzeit oder Teilzeit. Eines bleibt in jedem Fall gleich: "Für die Frauen ist zu Hause nur Schichtwechsel", wie Käthe Leichter eine Arbeiterin im Handbuch der Frauenarbeit, 1930 zitiert. Der permanente und stetig steigende Druck in der Arbeitswelt, die Sorge um geeignete Betreuung der Kinder sowie Haus- und Familienarbeiten lasten schwer auf den Frauen. Was in jüngeren Jahren noch halbwegs locker weggesteckt wird, hat später zum Teil gravierende Folgen. Aktuelle Daten der OÖ. Gebietskrankenkasse zeichnen ein alarmierendes Bild der psychischen Gesundheit der Versicherten, denen im vergangenen Jahr über 20 Prozent mehr Antidepressiva verschrieben wurden als noch vor fünf Jahren. Besonders von diesem Anstieg betroffen sind Frauen und Erwerbsfähige zwischen 51 und 60 Jahren. Die Anzahl an Krankenständen, die aus psychischen Erkrankungen resultierten, verdreifachte sich im Zeitraum von 2003 bis 2013 beinahe.

In jedem Fall ist gesellschaftspolitisch noch genug zu tun, damit eine echte Gleichstellung von Frauen endlich selbstverständlich wird.

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